Donnerstag, 22. September 2016

Irish English

Heute mache ich nur einen kurzen Eintrag, welcher sich auf das irische Englisch bezieht.

Ich habe hier einige Ausdrucksweisen und Wörter gehört, welche ich vorher noch nie gehört, geschweige denn verwendet habe.

Also beginnen wir gleich mit dem ersten: "What`s the crack?"
Das sagt man hier, wenn man "What`s up?" sagen will. Es wird nicht nur von Jugendlichen verwendet, ich habe das auch schon den Mann meiner "Gastschwester" sagen hören.

Ein Ausdruck, den man hier wirklich ständig zu hören bekommt, vor allem in der Schule, ist: "Fair enough"
Wenn ein Lehrer einem Schüler zum Beispiel zwanzig Punkte für eine Aufgabe gibt, dann fragt er: "Fair enough?" 
Wenn ein Lehrer sagt, dass die Klasse für heute keine Hausaufgaben hat, dann nicken einige Schüler mit den Köpfen und murmeln zufrieden: "Fair enough". 
Meine Franzlehrerin sagt manchmal auch "Are we happy enough with this?", wenn sie uns die Lösung einer Aufgabe präsentiert. 

Die Iren haben auch eine sehr süsse, aber grammatikalisch natürlich falsche Pluralform von "you".
Wenn ein Ire zwei Leute auf einmal fragt, wo sie im Begriff sind hinzugehen, dann sagt er nicht: "Where are you going?" Er fragt stattdessen: "Where are yous going?" Mir persönlich gefällt das sehr gut.

Als ich das letzte Mal in der Reitstunde war, hat meine Reitlehrerin immer wieder gesagt: "Wait a wee minute here." Auch mein Mathelehrer hat dieses kleine Wörtchen "wee" schon öfter verwendet. Im Fall meiner Reitlehrerin heisst der Ausdruck "a wee minute" so viel wie ein kleiner Moment. "Wee" beschreibt in diesem Fall eine kleine Menge.

Meine Businesslehrerin ist zeitweise sehr gestresst und genervt, da meine Businessklasse nicht sehr einfach ist und ihr meistens null Respekt entgegenbringt. Vor allem die Jungs treiben sie jeweils regelrecht auf die Palme. Dann stösst sie jeweils einen Ausspruch aus, der zwar nicht unbedingt typisch irisch ist, der mir aber trotzdem für immer in Erinnerung bleiben wird, da sie ihn so oft sagt.
"Honest to god", hört man jede Businessstunde ungefähr sieben Mal aus ihrem Mund.

Ein weiterer Ausdruck den man in der Schule immer wieder zu hören bekommt, ist als Lob gemeint, wenn man zum Beispiel die Hausaufgaben gut gemacht oder die Frage des Lehrers richtig beantwortet hat. 
Dann wird man mit den Worten "Good girl" beziehungsweise "Good man" gelobt. Das erste Mal hat es sich sehr komisch angehört, als ein Junge einmal "Good woman" zu mir gesagt hat. Ich finde, es tönt, als würde man einen Hund loben. Als ich es dann aber immer wieder gehört habe, habe ich mich langsam daran gewöhnt und nun tönt es in meinen Ohren bereits ganz normal.

Das Letzte, das ich für heute noch erwähnen will, ist die spezielle Auswahl für das Wort Junge oder Mann, die man hier hat. Neben den gewöhnlichen Wörtern, wie "boy", "man", "guy" und so weiter, verwendet man hier vor allem die Wörter "feller" und "lad", wenn man von einem Jungen oder Mann spricht. Man kann aber auch das Wort "bloke" verwenden. Ich glaube es gibt noch viele weitere Arten Mann zu sagen, mein Gastvater war so nett, sie uns alle aufzuzählen, aber ich kann mich momentan nicht daran erinnern. 

Das war`s dann für heute, ich wünsche allen eine gute Zeit und danke fürs Lesen!
Bis bald.





Mittwoch, 21. September 2016

Dublin

Am Sonntag sind eine andere Austauschschülerin, Malena, und ich nach Dublin gegangen. Um dorthin zu gelangen, mussten wir eine halbe Weltreise hinter uns legen. Als erstes fuhr mein Gastvater mich zu Malena und ihrer Gastmutter, damit Malenas Gastmutter uns beide nach Cavan fahren konnte. In Cavan stiegen wir dann in den Bus nach Dublin, welcher zweieinhalb Stunden unterwegs war, bis wir endlich an der Endstation angekommen sind.
Als wir ausstiegen waren wir bereits hungrig und nachdem Malena sich einen Stadtplan von Dublin gekauft hatte, machten wir uns auf die Suche nach Essen. Wir fanden schliesslich ein gemütliches Café und assen etwas Kleines.
Danach ging es los. Wir wollten beide einige bestimmte Dinge kaufen, was sich aber als ein eher schwieriges Unterfangen herausstellte, da wir anfangs ziemlich orientierungslos durch die Strassen irrten, obwohl wir eine Karte und Google Maps hatten. Ausserdem fand genau am selben Tag in Dublin das grosse Gaelic Football Finale statt, deshalb waren Unmengen von Leuten auf den Strassen und alles war recht hektisch.
Ich wusste von meinem letzten Besuch in Dublin noch, dass man irgendwo Magnum-Eis selber zusammenstellen konnte und als ich mich plötzlich wieder daran erinnerte, machten wir uns sofort auf die Suche danach. Wir fanden den betreffenden Ort überraschend schnell, mussten aber leider feststellen, dass man das Eis anscheinend nur im Sommer kaufen konnte.
Am Ende begnügten wir uns mit einem Frozen Yogurt, welches bestimmt ebenso gut war.
Als sich der Nachmittag dem Ende zuneigte, fanden wir eine sehr spezielle Ecke von Dublin. Die Hausmauern waren überall mit schönen, kunstvollen Graffitis verziert und es hatte viele originelle Läden.

Leider mussten wir aber irgendwann wieder auf den Bus und konnten nicht ewig in den Strassen Dublins herum schlendern.
Um 16.30 Uhr fuhr unser Bus los.
Ich habe diesen Tag sehr genossen und es war eine gute Abwechslung zum sonstigen Schulalltag. Wir haben uns bereits entschieden wieder nach Dublin zu gehen, das nächste Mal wollen wir uns aber auch einige Museen ansehen und sonstige berühmte Orte besuchen.









Endlich wieder Pferde

Vor drei Wochen konnte ich endlich das erst Mal reiten gehen. Genau zwei Wochen war schon ich in Irland und ich hatte es so vermisst, bis wir endlich einen Stall gefunden haben.
Natürlich war es nicht dasselbe wie zu Hause, denn die Pferde werden überall ein wenig anders geritten und jeder Stall hat seine eigene Art und Weise. Meine Gastschwester und ich hatten sozusagen eine Privatstunde, wir waren nur zu zweit.
Meine Gastschwester ist früher einmal geritten, hat dann aber schon vor ein paar Jahren aufgehört. Deshalb hat sie auch keine Reithosen oder Reitstiefel dabei, während ich all mein Zeug eingepackt hatte.
Die Frau, die uns unterrichtet hat, was sehr nett. Sie hat uns gleich am Anfang unsere Pferde, welche leider schon gesattelt und gezäumt waren (das heisst, wir konnten nichts selber machen), vorgestellt. Meine Stute hiess Ginger und ist erst fünf Jahre alt. Das Pferd meiner Gastschwester hiess Ship und ist ein wenig älter, aber total süss.
Jedenfalls sind wir dann mit unserer Reitlehrerin auf eine Art Reitplatz gegangen, wo wir anfangs ein bisschen traben konnten, danach durfte ich ein paar Runden galoppieren und schliesslich noch einige, kleinere Hindernisse springen. Meine Gastschwester war zwar ein bisschen aus der Übung, sie hat sich aber nicht schlecht angestellt, dafür, dass sie so lange nicht mehr geritten ist.
Anfangs war es ein sehr komisches Gefühl auf Ginger zu reiten, weil die Pferde dort einfach anders geritten werden und ich mich erst daran gewöhnen musste, aber nach Weile lief es ganz gut.
Wir sind dann auch noch auf eine Wiese gegangen und dort hatte es ein paar feste Hindernisse, die ich mit Ginger springen durfte. Weil es das erste Mal war, sprang ich überall nur über die kleineren Baumstämme, trotzdem war es super. Am Schluss gingen wir mit den Pferden noch in einen Tümpel und danach wieder zurück in den Stall.
Es hat sich so gut angefühlt, endlich wieder einmal reiten zu können und nur schon ein Pferd aus der Nähe zu sehen. Wir haben sofort einen weiteren Termin für eine Reitstunde abgemacht und so war ich letzten Freitag bereits zum zweiten Mal dort. Auch dieses Mal hatte ich sehr viel Spass und ich hoffe, dass ich von nun an so oft wie möglich gehen kann. 

Ein gewöhnlicher Schultag in Irland

Um sieben Uhr fünfzehn stehe ich hier auf. Bisher habe ich noch nie meinen Wecker dazu gebraucht, weil ich es einfach gewohnt bin über eine Stunde früher aufzustehen. Nachdem ich meine Schuluniform angezogen habe, gehe ich in die Küche und esse ein Müsli. Um acht Uhr kommt der Schulbus und hält direkt vor unserer Haustür. Meine Gastschwester und ich sitzen jeweils halb schlafend nebeneinander und warten bis die halbstündige Fahrt zu Ende ist, während der Bus sich immer mehr füllt. Um  halb neun erreichen wir unsere Schule die St. Aidens Comprehensive School.
Nun haben wir eine halbe Stunde Zeit, um zu unserem Schliessfach zu gehen und unsere Freunde zu begrüssen. Die Schliessfächer hier sind der Horror. Sie sind winzig, es hat immer vier übereinander und das Schlimmste ist, dass immer alle Schüler ihre Schultaschen davor deponieren. Natürlich habe ich das Glück genau eines der untersten Schliessfächer zu haben, wo sich die Taschen nur so häufen. Wenigstens ist mein Schliessfach ganz, denn mindestens die Hälfte aller Schliessfächer war kaputt, als wir sie erhalten haben.
Um neun Uhr müssen wir dann alle in das Klassenzimmer unserer Tutorclass gehen. Dort sind wir jeden Tag für zehn Minuten und unser Tutor prüft unsere Anwesenheit. Unser Tutor ist super, er ist ein Sportlehrer und nimmt alles sehr locker.
Nach diesen ersten zehn Minuten geht es dann wirklich los. Wir haben drei Lektionen aneinander bis zur ersten Pause, welche fünfzehn Minuten dauert. Danach haben wir nochmals drei Lektionen bis zum Lunch. Nach dem Luch erwarten uns wiederum drei Lektionen und dann haben wir frei.
Unsere Fächer konnten wir alle selber wählen. Ich habe mich für Geographie, Französisch, Business (so etwas wie Wirtschaft) und Biologie entschieden. Englisch und Mathe hat sowieso jeder, es gibt aber in beiden einen höheren und einen normalen Level. Die meisten von diesen Fächern habe ich täglich. Dann gibt es noch einige weitere Pflichtfächer, welche wir nur einmal pro Woche haben wie zum Beispiel Sport. Auch Guidance zählt dazu, ein Fach das ich bisher sehr spannend finde. Es ist dafür da, uns zu zeigen, was wir einmal werden wollen und wir machen Persönlichkeitstests und solche Sachen. Dann haben wir ein Fach, in welchem wir uns darauf vorbereiten, einmal eine Woche lang arbeiten zu gehen.
Die einheimischen Schüler müssen jeden Tag eine Stunde in den Irischunterricht, wir Austauschschüler dürfen dann einfach in der hintersten Reihe sitzen und Hausaufgaben machen.  

Bisher fühle ich mich vom Stoff her eher ein wenig unterfordert. In Mathe bin ich im höheren Level und ich langweilige mich während der Stunde! Das ist beinahe unmöglich!
Französisch ist ebenfalls tragisch. Wenn die Lehrerin Französisch spricht, dann hört sich das an als würde sie Englisch sprechen. Sie nimmt einfach die französischen Worte und spricht sie genauso aus wie sie sie aussprechen würde, wenn sie auf Englisch wären. Und sie übersetzt immer alles, was sie auf Französisch sagt, auch wenn sie nur so etwas wie „Öffnet eure Hefter“ sagt. In Biologie haben wir nochmals von ganz vorne begonnen, das heisst wir besprechen, was ein Lebewesen ausmacht und das haben wir bereits vor vier Jahren besprochen. Das einzige Fach, welches ich schon etwas schwieriger finde, ist Englisch. Auch hier bin ich in den höchsten Level eingeteilt worden, warum auch immer, aber es gefällt mir sehr gut. Es ist eines meiner Lieblingsfächer, der Lehrer ist einfach perfekt. Aber wir lesen ziemlich schwierige Texte und ich verstehe manchmal gerade mal jedes zweite Wort und dann muss ich einen halben Aufsatz über diesen Text schreiben. Trotzdem liebe ich es, und ich denke ich kann sehr viel lernen in diesem Fach.
Der Unterricht verläuft auch ein wenig anders als bei mir zu Hause. Die Lehrer sprechen meist die vollen vierzig Minuten durch und lassen uns einige Dinge mitschreiben.  Es gibt einfach viel mehr Frontalunterricht als bei uns. Auch in Mathe steht der Lehrer die ganze Lektion vor der Klasse und löst Aufgaben vor. Das finde ich besser als ich gedacht hätte, denn so kann ich immer mitschreiben und weiss wie jede Aufgabe genau zu lösen ist (bei 99% der Aufgaben weiss ich das sowieso, aber ich meine für den Fall, dass wir doch einmal etwas machen, das ich nicht schon vor einem Jahr gehabt habe).

Jetzt muss ich aber doch noch von den eher speziellen Dingen an meiner Schule erzählen. Alle mussten sich die Agenda, welche von der Schule zur Verfügung gestellt wird kaufen. Die ersten fünfzig Seiten bestehen nur aus Regeln. Man darf nur ein Paar Ohrringe tragen. Man darf nur Stecker als Ohrringe haben, nicht die, die so runterhängen. Man darf nur wenig Makeup tragen (Ich frage mich ernsthaft, was hier als viel Makeup angesehen wird! Die einen Mädchen tragen eine zentimeterdicke Schicht Makeup und niemand sagt etwas. Nicht, dass mich das Makeup stören würde, ich wundere mich einfach.) In Sport müssen wir eine spezielle Sportuniform tragen. In den Gängen müssen wir immer auf der linken Seite gehen(,was auch niemand beachtet). In der Kantine ist es nur den Sechtsklässern erlaubt sich zu setzen, wir müssen unseren Lunch im Stehen „geniessen“.
Jedenfalls müssen wir diese Agenda jeden Tag mitbringen und unsere Eltern und unser Tutor müssen jede Woche darin unterschreiben.
Auf der zweiten Seite der Agenda steht das Schulgebet. Meine Gastschwester und ich hatten bereits Angst, dass wir das auswendig aufsagen müssen, aber bisher hat noch niemand ein Wort darüber verloren. Dafür haben wir uns einmal in der Turnhalle versammelt und irgendein Lehrer hat zusammen mit uns einige Gebete aufgesagt, welche sehr lieb gemeint waren und uns auf unserem Weg durch dieses Schuljahr helfen sollen. Vorher hat die Schuldirektorin eine kurze Rede gehalten, welche ich ehrlich gesagt einfach super gefunden habe. Sie hat alle dazu aufgefordert füreinander da zu sein und alle zu respektieren.

Jedenfalls weiter im Text mit den komischen Dingen: Wenn man hier etwas zum Lunch in der Kantine haben will, muss man das in der Pause am Morgen bestellen.
Die Schule hat nur fünfhundert Schüler ( beinahe tausend weniger als meine Schule in der Schweiz), aber es fühlt sich an, als wären es doppelt so viele. Die Gänge sind sehr eng und immer so vollgestopft, dass man sich wortwörtlich mit den Ellbogen durch die Menge kämpfen muss.
Dafür sind die Toiletten riesig! Die Schüler können sich dort in Ruhe zurückziehen und die verbotenen Handys hervorholen, um sich tausende Nachrichten auf Snapchat zu schicken.
Ja, die Schule ist schon ein wenig anders als zu Hause, aber ich beginne sie langsam richtig zu mögen. Ich habe schon ziemlich viele Leute getroffen und neue Freunde gefunden. Es gäbe noch so vieles zu erzählen, aber ich denke dieser Eintrag ist nun bereits genug lang.
Darum beende ich nun meine Erzählungen für heute und fahre vielleicht an einem anderen Tag fort.





Unterschiede

Hier werde ich einige Unterschiede zwischen der Schweiz und Irland  auflisten, welche mir bisher aufgefallen sind. Da ich noch nicht sehr lange hier bin, könnten sich meine Eindrücke und Ansichten aber auch im Laufe der Zeit auch noch ändern.

Strassen
Die Strassen sind kurvenreich und sehr eng. Es hat viele Schlaglöcher und oft auch Äste, welche bis auf die Strasse hinaus reichen, doch das hindert die Iren nicht daran stets mit beinah achtzig Stundenkilometern zu fahren und so gut wie nie abzubremsen. Man sieht kaum Fahrradfahrer, denn das wäre einfach viel zu gefährlich. Was man dafür umso öfter sehen kann, sind tote Tiere wie Vögel, Katzen und sogar Hunde.

Wohnen
Das erste, was mir aufgefallen ist, ist dass man hier nie die Schuhe auszieht, wenn man ein Haus betritt. Erst abends, wenn man weiss, dass man das Haus nicht mehr verlassen wird, wechselt man in bequemere Hausschuhe.
Im Haus meiner Gastfamilie leben die Leute vor allem in der Küche. Es hat dort einen Fernseher und nach dem Abendessen setzen sie sich auf ein kleines Sofa in der Küche und schauen die Nachrichten oder eine Serie. Das Wohnzimmer wird dagegen kaum genutzt und wenn wir uns dort irgendwohin setzen wollen, müssen wir eine Decke auf die Möbel legen.
Für mich persönlich ist es auch eine grosse Umstellung, dass mein Zimmer direkt an dasjenige meiner Gastschwester grenzt und immer wenn ich hinein oder heraus gehen will, muss ich durch ihr Zimmer hindurch gehen.
Der Wasserstrahl der Dusche ist viel schwächer als in der Schweiz und wenn ich meine Haare waschen will, dauert das zweimal länger als in der Schweiz.

Essen
Wie ich bereits erwartet hatte, essen die Leute hier ziemlich viele Süssigkeiten. Jedes Mal wenn ich eine Tasse Tee trinke, kommt meine Gastmutter mit einem Teller voll Kekse und Schokolade. Sie bietet uns jeden Tag ein Eis an, obwohl es einfach viel zu kalt ist um Eis zu essen. Anfangs waren auch unsere Hauptmahlzeiten eher ungesund, denn unsere Gastfamilie war gerade erst aus dem Urlaub zurückgekommen und hatte nicht mehr viel frisches Zeug zu Hause. Es gab deshalb immer Pizza, Hamburger und Pommes. Jetzt gibt es aber wie in Irland üblich viele Kartoffeln und Gemüse.
Das Wasser schmeckt hier irgendwie komisch und ich mag es nicht so, weswegen wir immer Saft trinken. Es gibt auch kein richtiges Brot, nur Toastbrot und bereits geschnittenes Brot.
Das Allerkomischste ist aber, dass wir bereits um halb fünf oder fünf Uhr Abendessen bekommen, das heisst direkt nach der Schule. Anscheinend machen das sehr viele Familien hier so.

Leute
Die meisten Leute, vor allem die Erwachsenen, sind sehr herzlich hier. Sie sind sehr gastfreundlich und offen und begrüssen alle immer freundlich. Die Jugendlichen in der Schule sind ein bisschen verschlossener und man muss eher auf sie zugehen, damit sie mit einem sprechen. Aber wenn man sie einmal angesprochen hat, sind sie sehr freundlich und hilfsbereit. (Ausser vielleicht zwei, drei Jungs, welche sich zu cool fühlen um anständig zu sein.)

Shopping
Hier haben die Einkaufsläden viel öfter offen als in der Schweiz. Meinen ersten Shoppingtrip habe ich mit meiner Gastfamilie an einem Sonntag gemacht.  Die Geschäfte hatten bis um sieben Uhr geöffnet. An einem Dienstagabend sind wir in einen riesigen Supermarkt gefahren um einzukaufen und es war bereits zehn Uhr abends. Ausserdem ist alles viel billiger als in der Schweiz.

Landschaft
Wie zu erwarten, ist die Landschaft in Irland viel grüner als in der Schweiz. Es hat hier kaum Berge (der höchste „Berg“ ist 1041 Meter hoch), dafür viele grüne Hügel mit weidenden Kühen und Schafen. Ich habe das Gefühl, dass die Wolken hier auch anders sind. Wenn es nur einige davon hat und nicht gerade der ganze Himmel grau ist, dann sehen sie immer sehr speziell aus.

Sprache
Wie alle wissen, sprechen die Leute hier Englisch. Je nach dem haben sie aber einen sehr starken, wirklich unverständlichen Akzent. Mein Gastvater zum Beispiel muss sich immer sehr viel Mühe geben langsam zu sprechen, damit wir überhaupt  nur ein Wort verstehen.
Aber ich habe mich bereits daran gewöhnt immer Englisch zu sprechen und es fällt mir leichter, als ich anfangs dachte.

Schule
Natürlich sind die Schule und das ganze Schulsystem anders als in der Schweiz. Ich werde dazu aber noch einen anderen Eintrag schreiben, denn wenn ich das auch noch hier dazu fügen würde, wäre dieser Eintrag viel zu lang.

Herzlich Willkommen

Willkommen auf meinem Blog! Mein Name ist Fabia und ich verbringe ein Schuljahr in Irland, um mein Englisch zu verbessern und ganz viel Neues zu sehen, zu entdecken und zu erleben. Hier schreibe ich über meine Erfahrungen und erzähle von den interessantesten Dinge während meines Aufenthaltes.
Ich bin nun seit drei Tagen in Irland, hatte bisher aber noch keine Zeit irgendetwas aufzuschreiben, weshalb ich nun bereits einiges zu erzählen habe.
Am Samstag dem 27. August um neun Uhr morgens ging mein Flug.
Vorher war ich ziemlich nervös und hatte Angst, dass ich etwas Wichtiges vergessen hatte (was mit höchster Wahrscheinlichkeit der Fall ist).
Aber ich freute mich auch, dass es endlich los ging.
Am Gate traf ich gleich auf andere Austauschschülerinnen aus der Schweiz, welche ich im Vorbereitungscamp meiner Austauschorganisation bereits kennen gelernt hatte. Wir unterhielten uns und so vergass ich beinahe nervös zu sein.
Im Flugzeug sass ich dann nicht neben jemand Bekanntem,  sondern neben einer älteren Dame, welche immer wieder aus dem Fenster schauen wollte (obwohl wir meist in einer Wolke waren oder einfach nur das Meer unter uns war) und so lehnte sie sich über mich und engte mich ziemlich ein. Nach zweieinhalb Stunden Flug war ich ziemlich erleichtert, dass ich endlich aussteigen konnte. Am Flughafen in Dublin wartete dann die angsteinflössende Aufgabe auf mich, meinen Koffer vom Gepäckband zu heben. Dieser wog nämlich 24.8 kg  und überschritt somit das erlaubte Gewicht. Als ich dann aber sah, was andere mitgebracht hatten, fragte ich mich, ob ich nicht ein bisschen zu wenig eingepackt hatte. Einige hatten zwei Koffer von je beinahe zwanzig Kilogramm dabei.
Jedenfalls erwartete uns am Flughafen ein Busfahrer, welcher uns nach Monaghan bringen sollte, wo unsere Gastfamilien uns abholen würden. Da aber der Flug aus der Schweiz der erste von drei weiteren gewesen war, mussten wir warten bis die anderen Austauschschüler aus Deutschland, Spanien und Italien auch angekommen waren. Das dauerte eine Weile, um genau zu sein etwas mehr als zwei Stunden, in welchen wir etwas assen, uns unterhielten und uns langweilten.
Schliesslich konnten wir endlich losfahren und die eineinhalb stündige Busfahrt, welche dann doch noch ziemlich lustig wurde, hinter uns bringen. In Monahgan angekommen, wurden wir alle etwas nervös, als wir endlich aus dem Bus aussteigen konnten, um unsere Gastfamilien kennenzulernen. Nur waren noch gar nicht alle Familien da, weil wir anscheinend zu früh vor Ort waren. Meine Gastmutter kam dann aber ziemlich schnell und begrüsste mich sofort mit einer Umarmung. Ich verstaute mein Gepäck in ihrem Auto und wir fuhren los.
Wenig später sah ich zum ersten Mal jenes Haus, welches nun für ein Jahr mein zu Hause sein wird. Es steht irgendwo im nirgendwo, genannt Canningstown. Ich frage mich, wieso dieser Ort überhaupt einen Namen hat, denn hier hat es nur etwa drei Häuser, welche so weit auseinander stehen, dass man sie unmöglich als einen Ort bezeichnen kann. Das Haus ist gelb von aussen und sieht eigentlich ziemlich süss aus, wäre da auf der anderen Strassenseite nicht dieses wirklich unansehnliche, rostige Haus mit dem verwilderten Garten.
Nach dem ich über den Schock dieses Anblickes hinweggekommen war, begrüsste mich auch mein Gastvater,  der anfangs eher verschlossen auf mich wirkte.
Meine spanische Gastschwester hatte ihre letzte Woche bei einer Ersatzgastfamilie verbracht und kam etwas später an. Sie ist sehr nett und hilfsbereit und wir verstehen uns sehr gut.
Die ersten zwei Tage verbrachten wir mit Shopping. Ich  musste viele Sachen für die Schule kaufen, unter anderem meine Schuluniform. Wir trafen auch viele Familienmitglieder unserer Gastfamilie, denn meine Gasteltern haben fünf erwachsene Kinder, von welchen die einen auch wieder Kinder haben.
Den Dienstag, unseren letzten Tag ohne Schule, verbrachten wir zu Hause und ich war ziemlich gelangweilt. Ich bin es nicht gewohnt nur zu Hause rumzusitzen und ich mag das auch überhaupt nicht. Am Abend wurden wir dann aber doch langsam nervös, denn am nächsten Morgen würde unser erster Schultag beginnen.